Ohne Licht zu radeln ist lebensgefährlich
Von Lutz Bäucker
Man sieht sie einfach nicht, die Radfahrerinnen und Radfahrer, die vor dem jetzt später einsetzenden Sonnenaufgang und in der immer früher hereinbrechenden Dunkelheit unterwegs sind. Fehlende Beleuchtung machen sie und ihre Fahrräder zur grauen Masse, die von schnell nahenden Fahrzeugen oft erst kurz vorher erkannt wird.
Weißes Licht vorn, rotes Licht hinten sowie Reflektoren an den Pedalen und Reifen – das ist die gesetzliche Vorschrift. „Leider sind viele Radfahrer nicht vorschriftsmäßig unterwegs, und das ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein unter Umständen tödlicher Leichtsinn“, warnt der ADFC Kempten-Oberallgäu mit drastischen Worten. Auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagt: „Ohne Licht zu Radeln – das ist extrem gefährlich!“
Inzwischen werden immer mehr Lichtanlagen mit Fernlichteinstellung angeboten, eine gute Sache, sagen die Experten. Allerdings sollte das Licht richtig eingestellt werden: Der Kern des Lichtkegels sollte etwa zehn Meter vor dem Fahrrad auf den Boden treffen. So wird verhindert, dass entgegenkommende Fahrzeuge und Fußgänger geblendet werden. Akku-Leuchten sind gesetzlich erlaubt, müssen vor Fahrtantritt aber regelmäßig auf ihre Ladung geprüft werden. Wie beim E‑Bike-Akku sinkt auch hier bei Kälte die Leistung. Deshalb sollte man die Leuchten auch nicht draußen am Rad vergessen.
Extrem nützlich ist außerdem reflektierende Kleidung. Das muss nicht unbedingt eine rundum strahlende gelbe Warnweste sein, schon reflektierende Aufnäher oder Reflexbänder an Ärmeln, Hosenbeinen oder Rücksäcken haben einen schützenden Früherkennungs-Effekt. Helme mit Reflektoren oder eingebautem roten Rücklicht tun ein Übriges, um vom schnellen Autofahrer rechtzeitig erkannt zu werden.
Um das Thema „Licht beim Fahrradfahren“ geht’s auch bei der vierten „Allgäuer Lichterfahrt“ des ADFC Kempten-Oberallgäu. Die startet am Freitag,14. November um 18 Uhr auf dem Hildegardplatz in Kempten.
Bilder: Lutz Bäucker